Cloud-Betrieb verbraucht doch nicht so viel Energie
Der Stromverbrauch in Rechenzentren und damit auch für Clouddienste sind hoch. Eine neue Studie zeigt allerdings, dass die Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung greifen. Ist die Nutzung der „Wolke“ also doch kein Stromfresser?
Rechenzentren schlucken eine Menge Strom. Es ist aber schwer, das Problem konkret einzuordnen, denn die Schätzungen für Stromverbrauch in Rechenzentren gehen weit auseinander. Die Berechnungen zum aktuellen Energiebedarf aller Rechenzentren weltweit reichen von etwa 200 Milliarden Kilowattstunden (kWh) bis 500 Milliarden kWh.
Das liegt daran, dass Betreiber in zahlreichen Ländern keine genauen Zahlen herausgeben. Noch unsicherer sind Zukunftsprognosen. Sie variieren für das Jahr 2030 zwischen 200 Milliarden kWh und 3.000 Milliarden kWh. Rechenzentren hätten dann einen Anteil am weltweiten Strombedarf zwischen 0,5 und 8 Prozent.
Effizienter als erwartet
Laut einer neuen Studie sind die bisherigen Schätzungen zu hoch gegriffen. Forscher der Northwestern University, der University of California, dem Lawrence Berkeley National Laboratory und der Firma Koomey Analytics fanden heraus, dass der Zuwachs an Rechenleistung zwischen 2010 und 2018 um den Faktor 6 lag, während der Mehrbedarf an Energie in der gleichen Zeit nur um sechs Prozent gestiegen war.
Das heißt, dass Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz stärker greifen als bisher angenommen. Dazu zählt unter anderem, dass die großen Hyperscaler riesige Rechenzentren nördlich des Polarkreises errichtet haben, in denen Kühlung durch die Außenluft oder das eiskalte Wasser in den Fjorden frei Haus geliefert wird.
Großes Einsparpotential
Die Rechenzentrumsbetreiber bemühen sich nach Kräften, die Energieeffizienz zu verbessern. vor allem bei den Servern und im Bereich der Kühlung, Klimatisierung und Lüftung. Zusätzlich will fast die Hälfte der Befragten ein Energiemanagementsystem für ihr Rechenzentrum einführen. Ebenfalls 50 Prozent sehen mittlere bis sehr hohe Einsparpotenziale durch bessere Nutzung von Abwärme.
Ermutigend ist auch, dass die Betreiber großen Wert darauf legen, in neu gebauten Rechenzentren modernste Technologie zur Energieeffizienz zu verwenden. Der hohe Strompreis in Deutschland im Vergleich etwa zu Schweden ist eine große Motivation, alles Mögliche dafür zu tun, Energie einzusparen.
Deutschland vorn
Trotz der hohen Stromkosten gibt es gewichtige Argumente für Deutschland als Standort für Data Center. Dazu zählen die Nähe zum weltweit größten und schnellsten Internetknoten DE-CIX in Frankfurt ebenso wie die Anforderungen an Datenschutz und Compliance. „Um sowohl Compliance- als auch Leistungsanforderungen zu erfüllen, müssen Datenspeicherung, Analysen und Zugang zu Netzwerken direkt in den Ländern gewährleistet sein, in denen spezifische Anforderungen gestellt werden“, heißt es im Global Interconnection Index (GXI), Ausgabe 3 (2020) von Equinix.
Und auch die räumliche Nähe zum Rechenzentrum ist wichtig, wie Equinx betont: „Entfernung ist der größte Leistungskiller für das digitale Business.“ Latenzen können sich negativ vor allem auf anspruchsvolle Anwendungen wie das Internet der Dinge (IoT) oder Augmented Reality (AR) auswirken. Um diese zu vermeiden, sollte ein Rechenzentrum möglichst nicht weiter als 100 Kilometer vom Standort des Kunden entfernt sein.
Rechenzentren für den Mittelstand
Die Rechenzentrums-Experten der All for One Group bringt die Cloud in Ihre Nähe. In den ISO 27001-zertifizierten, geographisch getrennten, gespiegelten, hochverfügbaren Rechenzentren in Deutschland, weltweit in Co-Locations, oder in der Cloud. Auf Wunsch auch bei Ihnen On Premise oder in hybriden Szenarien ermöglichen wir den ITIL-konformer Betrieb Ihrer IT-Applikationen von SAP und Microsoft über weitere Business-IT bis hin zu Ihren eigenentwickelten Anwendungen. Hochmoderne Disaster Recovery Mechanismen sorgen für Business Continuity auch im Katastrophenfall. Warum Microsoft Rechenzentren am liebsten im Meer versenken würde, lesen Sie hier.
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Artikel vom 13.05.2020
Schlagwörter: Cloud Computing, ERP
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