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Die fünf wichtigsten Anforderungen an ERP-Systeme in Chemie & Pharma

ERP Trend Report 2014 – Chemie & Pharma

Mehr noch als in anderen Industriezweigen sind die ERP-Anbieter in der Prozessindustrie als gemeinschaftliche Partner mit hoher Branchenkompetenz gefordert. Höchste Sicherheitsstandards und hoher internationaler Wettbewerbsdruck erfordern ein partnerschaftliches Vorgehen bei der Anpassung und Optimierung der Geschäftsprozesse. Dabei werden möglichst umfassende und standardisierte ERP-Systeme im Inhouse-Betrieb favorisiert.Zu diesen Ergebnissen kommt die gemeinschaftlich durchgeführte Untersuchung des Hamburger Beratungs- und Marktforschungshauses SoftSelect mit der Firma GUS, dem Kölner ERP-Spezialisten für die Prozessindustrie. In einer Anwenderbefragung wurden 205 mittelständische Unternehmen der DACH-Region aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie zu ihren Anforderungen und Erwartungen in Bezug auf ERP-Lösungen befragt.

Die Chemie- und Pharmabranche gilt aufgrund der komplexen Produktionsprozesse bei zugleich höchsten Sicherheitsstandards als technischer Vorreiter. Diese Vorreiterrolle macht die Chemie- und Pharmabranche zu einem idealen Untersuchungsgegenstand, um IT-Trends und Entwicklungen auch über die Branche hinaus zu ermitteln. Folgende fünf Kernaussagen konnten aus der Anwenderbefragung gewonnen werden:

1. Leistungsfähiger Support und Branchen-Know-how entscheidend

Bei der Auswahl eines ERP-Systems spielen nicht nur der Funktionsumfang oder die Kosten der Software eine große Rolle. Gerade in den Branchen Chemie und Pharma mit ihren hohen Sicherheitsstandards ist entsprechende Unterstützung seitens der ERP-Hersteller bzw. des Vertriebspartners von herausragender Bedeutung. Die IT-Entscheider benötigen einen leistungsfähigen Support und erwarten entsprechendes Branchen-Know-how. Beratungsunterstützung durch den ERP-Anbieter ist von der großen Mehrheit ausdrücklich erwünscht. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens oder die Bereitstellung von verschiedenen Bezugsmodellen wie SaaS oder ASP spielen demgegenüber bei der Auswahl des Anbieters eine vergleichsweise geringe Rolle.

„Im ERP-Markt vollzieht sich ein Wandel“, so Michael Gottwald, Geschäftsführer der SoftSelect GmbH: „Vom ERP-Anbieter werden nicht mehr nur die Bereitstellung und das Funktionieren der Software vorausgesetzt, sondern kontinuierliche Unterstützung bei der Optimierung von Geschäftsprozessen. Bei der Bewältigung von Herausforderungen wie der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben ist das Zusammenspiel mit dem Softwareanbieter von kardinaler Bedeutung.“ Noch mehr als in anderen Branchen ist der ERP-Hersteller in der Prozessindustrie als enger Partner der Unternehmen gefragt. Kundentage, Schulungen und Informationsveranstaltungen zu aktuellen, für die Branche relevanten Themen durch das Softwarehaus zeugen von der entsprechenden Expertise.

2. Flexible, funktionale und kostengünstige Standardlösungen gesucht

Die Unternehmen in Chemie und Pharma setzen bei der Auswahl eines ERP-Systems auf kostengünstige Standardlösungen. Diese sollen nach Wunsch der befragten IT-Entscheider sowohl hochfunktional als auch möglichst flexibel anpassbar sein. Plattformunabhängigkeit spielt demgegenüber eine vergleichsweise geringe Rolle. Aufwendige Eigenentwicklungen sollen nach Einschätzung der Befragten nach Möglichkeit vermieden und Unternehmensprozesse an den standardisierten Systemen ausgerichtet werden. Anpassungsmöglichkeiten, die ERP-Systeme durch die eigene IT parametrisieren zu können, werden dabei präferiert.

3. IT-Strategie in der Prozessindustrie – unternehmensweite und komplette ERP-Systeme gefragt

Die IT-Leiter in der Prozessindustrie favorisieren mehrheitlich umfassende ERP-Lösungen. Der als progressiv geltende Best-of-breed-Ansatz, nach dem mehrere Speziallösungen vorzuziehen sind, wird hingegen deutlich abgelehnt. Die IT-Leiter versprechen sich durch die umfassenden Lösungen Vorteile hinsichtlich Effizienz und Stabilität, da der zum Teil erhebliche Aufwand für die Einrichtung der Schnittstellen und Datenübernahmen entfällt.

4. Skepsis gegenüber Cloud ERP

ERP aus der Cloud ist in der Prozessindustrie in höchstem Maße unpopulär. Lediglich sieben Prozent der Befragten gaben an, dass eine entsprechende SaaS-Lösung derzeit für das Unternehmen infrage käme. Nach wie vor wird die vermeintlich mangelnde Datensicherheit im Rechenzentrumsbetrieb als Haupthindernis für die Nutzung von Cloud Computing genannt. Zudem sieht eine breite Mehrheit der IT-Entscheider die Gefahr, sich gegenüber dem Cloud-Anbieter in Abhängigkeit zu begeben. Die jüngsten Enthüllungen über die Spionagepraktiken von Geheimdiensten und Unternehmen diesseits und jenseits des Atlantiks geben der Skepsis gegenüber dem Auslagern von Daten und womöglich geschäftskritischer Informationen neue Nahrung.

5. Die Nachfrage nach mobilen Lösungen nimmt zu

Die starke Verbreitung von leistungsfähigen, handlichen Endgeräten wie Smartphones und Tablet-PCs eröffnet der mobilen Nutzung von ERP-Funktionalitäten vielfältige Möglichkeiten. Die IT-Leiter in den Unternehmen der Prozessindustrie gehen von einer weiter steigenden Bedeutung mobiler Lösungen aus. Insbesondere für den Außendienst und Vertrieb sind mobile Anwendungen zum Beispiel in Form eines mobilen CRMs schon häufig im Einsatz. Auch der mobile Zugriff auf zentrale Informationen durch das Management ist von vielen Unternehmen in Planung oder bereits in die Tat umgesetzt worden.

Der ERP Trend Report 2014 des Hamburger Beratungshauses SoftSelect beleuchtet detailliert die branchenspezifischen Anforderungen an ERP-Systeme in der chemischen und pharmazeutischen Industrie.Weitere Themen sind unter anderem Validierungsunterstützung, Gefahrstoffmanagement und Controllinginstrumente zur Unternehmenssteuerung.

Der ERP Trend Report 2014 – Chemie & Pharma (24 Seiten) ist im Oktober 2013 erschienen und kann unter http://www.softselect.de/it-studien/erp-software-chemie-pharma-trend-reportkostenfrei angefordert werden.

Artikel vom 13.01.2014

Schlagwörter: Studien, ERP