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Digitale Rechnungsverarbeitung: 6 Vorteile, die Sie kennen sollten

Die Art und Weise, wie Unternehmen Rechnungen erstellen, versenden und verarbeiten, hat sich in den letzten Jahren durch den technologischen Fortschritt erheblich verändert. Mit der Einführung der E-Rechnungspflicht steht ein weiterer bedeutender Wandel bevor, der viele Unternehmen betrifft. In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile der digitalen Rechnungsverarbeitung und erklären, warum es sinnvoll ist, frühzeitig auf digitale Prozesse umzustellen. 

Was bedeutet die E-Rechnungspflicht und wann tritt sie in Kraft?

Die E-Rechnungspflicht bringt grundlegende Veränderungen für die Rechnungsprozesse mit sich und treibt die Digitalisierung in Deutschland voran. Ab dem 1. Januar 2025 beginnt eine stufenweise Einführung, die Unternehmen auf den Übergang zu strukturierten, elektronischen Rechnungsformaten vorbereitet. 

Ab dem 1. Januar 2025: Erste Phase der E-Rechnungspflicht 

Ab diesem Datum sind alle Unternehmen in Deutschland verpflichtet, elektronische Rechnungen empfangen und auswerten zu können – unabhängig davon, ob sie im öffentlichen oder privaten Sektor tätig sind. Rechnungen müssen dabei in einem strukturierten Format wie dem XRechnung-Standard oder dem ZUGFeRD-Format vorliegen. 
Für Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen an öffentliche Auftraggeber erbringen, gilt zusätzlich die Pflicht, Rechnungen in elektronischer Form auszustellen und zu versenden. Papier- und PDF-Rechnungen werden in diesem Zusammenhang nicht mehr anerkannt. 

Ab dem 1. Januar 2027: Pflicht zum Versand für größere Unternehmen

In der zweiten Phase der E-Rechnungspflicht müssen alle deutschen Unternehmen, die einen Jahresumsatz von mehr als 800.000 Euro erzielen, ihre Rechnungen elektronisch versenden. Dies gilt für den B2B-Bereich. 

Ab dem 1. Januar 2028: E-Rechnungspflicht für alle Unternehmen

Ab 2028 wird die Verpflichtung zum elektronischen Rechnungsversand auf alle deutschen B2B-Unternehmen ausgeweitet. Damit wird das manuelle Ausstellen und Versenden von Rechnungen endgültig durch digitale Prozesse ersetzt. 

Die Vorteile der digitalen Rechnungsverarbeitung 

Die Einführung digitaler Rechnungsprozesse stellt einen wichtigen Meilenstein in der modernen Geschäftswelt dar. Sie umfasst weit mehr als den Wechsel von Papier- zu elektronischen Formaten und bringt vielfältige Vorteile mit sich, die Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit fördern. Im Folgenden werden die zentralen Aspekte der digitalen Rechnungsverarbeitung und ihre weitreichenden Auswirkungen näher betrachtet:   

1. Zeit- und Kosteneinsparungen 

Digitale Rechnungsverarbeitung reduziert den Aufwand, der mit manuellen Prozessen einhergeht: 

  • Manuelle Dateneingabe entfällt: Rechnungen werden automatisch in das Buchhaltungssystem eingelesen, wodurch menschliche Fehler minimiert werden. 
  • Schnellere Bearbeitung: Rechnungen können in wenigen Sekunden validiert und verarbeitet werden. 
  • Weniger Papier- und Druckkosten: Unternehmen sparen Ausgaben für Druck, Porto und Archivierung. 

Schätzungen zufolge lassen sich durch die Automatisierung der Rechnungsprozesse bis zu 60 –80 % der Kosten einsparen, die bei herkömmlichen Verfahren entstehen. 

2. Verbesserte Compliance und Rechtssicherheit 

Die E-Rechnung erfüllt durch ihre standardisierten Formate alle gesetzlichen Vorgaben. Unternehmen profitieren davon durch: 

  • Rechtssichere Archivierung: Digitale Rechnungen können konform mit den Anforderungen der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) gespeichert werden. 
  • Steuerliche Transparenz: Durch die automatische Validierung der Rechnungsdaten wird sichergestellt, dass steuerliche Vorschriften eingehalten werden. 

Darüber hinaus macht die elektronische Verarbeitung die Prüfung durch Finanzbehörden effizienter und transparenter. 

3. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit  

Die digitale Rechnungsverarbeitung reduziert den Papierverbrauch erheblich, was nicht nur Kosten spart, sondern auch die Umwelt schont: 

  • Ressourcenschonung: Weniger Papier, Druckertinte und Energieverbrauch. 
  • CO₂-Reduktion: Entfall von physischen Postwegen und Logistikaufwand. 

Unternehmen können durch den Umstieg auf digitale Prozesse ihren ökologischen Fußabdruck verbessern und sich als nachhaltige Organisation positionieren. 

4. Erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit 

Durch digitale Systeme können alle Rechnungen in Echtzeit verfolgt werden. Vorteile sind unter anderem: 

Einfache Audits: Prüfungen durch interne oder externe Stellen lassen sich schneller und präziser durchführen. 

Bessere Übersicht: Alle Rechnungen sind zentral gespeichert und können leicht durchsucht werden. 

Tracking und Statusverfolgung: Unternehmen wissen genau, wann eine Rechnung versendet, empfangen und bezahlt wurde. 

5. Skalierbarkeit und Integration 

Digitale Rechnungsprozesse lassen sich problemlos an die Bedürfnisse eines wachsenden Unternehmens anpassen. 

Flexibilität bei Volumenschwankungen: Egal ob ein kleines Unternehmen 50 Rechnungen im Monat verarbeitet oder ein Großkonzern mehrere tausend – digitale Systeme sind skalierbar. 

6. Minimierung von Fehlern und Betrugsrisiken 

Anbindung an andere Systeme: Digitale Rechnungsplattformen können mit ERP- und Buchhaltungssystemen integriert werden, was den gesamten Workflow optimiert. 

Die manuelle Verarbeitung von Rechnungen ist anfällig für Fehler, wie falsche Beträge, doppelte Rechnungen oder Übertragungsfehler. Digitale Lösungen bieten hier erhebliche Vorteile: 

Schutz vor Betrug: Durch eindeutige Identifikatoren und verschlüsselte Übertragungswege wird das Risiko von Rechnungsbetrug deutlich reduziert. 

Automatisierte Validierung: Systeme prüfen Rechnungen auf formale und inhaltliche Korrektheit. 

Fazit: Eine Investition in die Zukunft 

Die Einführung der E-Rechnungspflicht ist nicht nur eine gesetzliche Herausforderung, sondern auch eine Chance für Unternehmen, ihre internen Prozesse zu modernisieren. Die Vorteile der digitalen Rechnungsverarbeitung – von Kosteneinsparungen über Nachhaltigkeit bis hin zu Compliance und Skalierbarkeit – überwiegen bei weitem die anfänglichen Umstellungsaufwände. 

Frühzeitig in digitale Technologien zu investieren ist daher ein entscheidender Schritt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und von den Effizienzgewinnen zu profitieren. Unternehmen, die die E-Rechnung als Gelegenheit nutzen, ihre Rechnungsprozesse zu optimieren, sichern sich nicht nur eine rechtssichere Abwicklung, sondern schaffen auch die Grundlage für eine zukunftsfähige Organisation. 

Weitere Informationen zur dataglobal Bochum GmbH

Artikel vom 24.03.2025

Schlagwörter: Rechnungswesen, Digitalisierung