Ein Client für die Hosentasche - ERP-Apps für unterwegs
Gerade im kaufmännischen Bereich setzen mittelständische Unternehmen zunehmend auf Mobilitätsstrategien. Nach einer aktuellen Studie, die Censuswide im Auftrag von Oracle durchgeführt hat, halten sich mobil arbeitende Außendienst- und Vertriebsmitarbeiter für glücklicher und produktiver. Die richtige App für den richtigen Vorgang kann aber auch handfeste ökonomische Vorteile bieten, wie folgende zwei Beispiele belegen.
So setzt beispielsweise die Julius Zorn GmbH, ein bekannter Hersteller von Medizinprodukten, im Außendienst auf mobile Barcode-Scanner. Diese sind mit einer speziell entwickelten Software der oxaion ag bespielt: Per Fingertipp lassen sich sämtliche extern erfassten Inventurdaten an das ERP des Aichacher Zentrallagers übertragen – von den optimierten Abläufen profitiert dort mittlerweile der gesamte Vertrieb.
Inventur-App für Konsignationsläger
Um einen steten Warenfluss zu gewährleisten, nutzt JUZO Konsignationsläger, die sich direkt beim Kunden befinden. Buchhalterisch ähnelt dies dem Minibarsystem in Hotels – die Kunden, in diesem Fall häufig Sanitätshäuser und Apotheken, zahlen letztlich nur das, was sie dem Lager tatsächlich entnommen haben. In einer typisch deutschen Großstadt können bis zu 70 Läger von nur einem JUZO-Mitarbeiter verwaltet werden. Die Kontrolle dieser Lagereinheiten gestaltete sich deshalb lange Zeit als mühsam. Außendienstmitarbeiter klagten über schlecht sortierte Läger, und nach der Inventur wurden häufig Fehler festgestellt.
Marcel Schober, Bereichsleiter Entwicklung bei der oxaion ag, realisierte zusammen mit den Fachleuten der Julius Zorn GmbH eine Inventur-App für externe Einsätze.
Angestrebtes Ziel war, diesen Vorgang zu optimieren. „JUZO schwebte eine mobile Inventursoftware vor, die sich durch eine intuitiv gestaltete Benutzeroberfläche auszeichnet“, erläutert Marcel Schober, Bereichsleiter Entwicklung bei der oxaion ag. „Also orientierten wir uns an den individuellen Vorzügen unseres Lager-ERP und stellten eine weniger umfangreiche Version davon auf den Scannerdisplays zur Verfügung.“
Die Geräte erhielten dafür eine Software, die vorhandene Funktionen ideal nutzt und ohne großen Schulungsaufwand anwendbar ist. Der Inventurvorgang unterteilt sich dabei in drei Etappen: Aufnahme, Übertragung und Abschluss – im letzten Schritt geschieht die Berechnung und Nachlieferung.
BU: Inventur in drei Schritten: Die übersichtliche Bedienoberfläche der oxaion Inventur-App erleichtert den JUZO-Außendienstmitarbeitern die Verwaltung der Konsignationsläger vor Ort.
Im Hintergrund ist die Individualsoftware an das Windows-Betriebssystem CE gekoppelt. Per Knopfdruck können die gescannten Inventurdaten entweder gesammelt oder auch realtime einzeln an das zentrale Lagermodul rückgemeldet werden. Im ERP werden dann automatisch Lager- und Bestandslisten aktualisiert, die Sollmenge bearbeitet und der Inventurabschluss verbucht. Für Bestellungen zur Auffüllung des Warenbestands, die früher umständlich auf Papier erfolgten, geht heute ein vollautomatisierter EDI-Beleg zeitgleich an das Zentrallager und den Kundenservice.
Die ersten Monate nach der Einführung lassen sich durchweg positiv bilanzieren: Da die externe Inventur nun weniger aufwendig, dafür aber viel schneller und ohne Fehler abläuft, werden die Konsignationsläger regelmäßiger kontrolliert und häufiger abgerechnet. Der gesamte Vertrieb laufe jetzt viel flüssiger und auch fehlerloser, so das Aichacher Unternehmen auf Anfrage.
Praktische Sales-App für Werbemittelvertrieb
Den mobilen Zugriff verwirklicht hat auch der Hamburger Importeur Tröber. Der Spezialist für Werbeartikel wie Kugelschreiber und Feuerzeugware wickelt einen Teil seiner Verkäufe direkt auf Messen und bei Kunden ab. Für das perfekte Verkaufsgespräch können Vertriebsmitarbeiter nun unterwegs bequem per oxaion-App auf Daten aus dem ERP-System zugreifen: Preise, Margen, Lagerbestände und Lieferzeiten erhält er dabei stets auf einen Blick.
Kommt es zum Auftrag, fließen die Daten direkt über die App in die ERP-Lösung ein. Im Vorfeld können die Mitarbeiter sämtliche verkaufsrelevanten Informationen in Echtzeit abrufen. Über die Warenkorbfunktion lässt sich dann der Bestellvorgang komfortabel auslösen. Das Mitführen von dicken Katalogen und seitenlangen Preislisten gehört bei Tröber der Vergangenheit an.
Auch praktisch: Die App zeigt in einer Galerie zu jedem Produkt die hinterlegten Fotos an, immer aktuell. Die Verkäufer präsentieren dem Kunden direkt auf dem iPad den gewünschten Artikel, was die Kaufbereitschaft wesentlich erhöht hat. Mit der Sales-App sind die Aussagen gegenüber den Kunden heute verlässlich, und Lieferterminzusagen stimmen einfach. „Wir wissen genau und realtime, was auf Lager ist und was wir wann liefern können“, schwärmt Johannes Müller-Lahn, IT-Leiter bei der Heinz Tröber GmbH & Co. KG, von der hohen Auskunftsbereitschaft.
Weitere Information zur oxaion ag
Artikel vom 13.01.2015
Schlagwörter: Mobiler Zugriff, ERP
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