SoftM AG legt Jahresbilanz 2008 vor
Im Geschäftsjahr 2008 verzeichnete die SoftM Software und Beratung AG, München unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Geschäftssegmenten: Während bei Software ein deutliches Umsatzplus erzielt wurde und der Beratungsbereich auf Vorjahresniveau lag, machte sich im Segment Systemintegration insbesondere im vierten Quartal die abschwächende Konjunktur bemerkbar. Insgesamt wurde 2008 ein Umsatz von 56,6 Mio. Euro erzielt (Vj. 59,4). Das EBITDA stieg auf 3,8 Mio. Euro (Vj. 3,0); das EBIT sank aufgrund eines Sondereffektes auf -2,7 Mio. Euro (Vj. -1,9). Im laufenden Geschäftsjahr investiert SoftM verstärkt in die Softwareentwicklung; zusammen mit der Konzernmutter Comarch wird ein Nearshoring-Konzept in Polen umgesetzt.
Im Segment Standardsoftware – Lizenzerlöse- und Pflegegebühren für Standardsoftwareprodukte – konnte SoftM mit 7,3% stärker wachsen als der deutsche Softwaremarkt, der laut Branchenverband Bitkom in diesem Segment um 4,2% zulegte. Das stärkere Wachstum von SoftM wurde vor allem über das neue ERPII-Produkt SoftM Semiramis generiert. Die Umsätze mit der neuen Rechnungswesensoftware SoftM Sharknex wurden nahezu ausschließlich in Verbindung mit SoftM Semiramis erzielt. Die positive Entwicklung im Segment Standardsoftware ist für SoftM von hoher Bedeutung, da Lizenzumsätze zum einen hohe Deckungsbeiträge generieren und zum anderen die Basis für zukünftige Beratungs- und Pflegeumsätze darstellen.
Im Segment Beratung – dazu zählen Beratungs- und Programmierdienstleistungen zur Einführung und Betreuung der Standardsoftware – ist der Umsatz mit 17,5 Mio. Euro nahezu unverändert geblieben (Vj. 17,6). Dabei ist zu berücksichtigen, dass 2007 noch für ein halbes Jahr die Umsätze einer ab 01.07.2007 entkonsolidierten Gesellschaft enthalten waren; der Pro-Kopf-Umsatz in der Beratung konnte im Geschäftsjahr 2008 folglich erhöht werden.
Im Segment Systemintegration – Produkte und Services für IT-Infrastruktur – musste mit Erlösen in Höhe von 18,5 Mio. Euro (Vj. 22,7) ein deutlicher Umsatzrückgang hingenommen werden. Dieser Bereich litt insbesondere unter der allgemeinen Schwäche des Server-Marktes, der im zweiten Halbjahr 2008 infolge des Wirtschaftsabschwungs deutlich schrumpfte.
Ergebnis
Das operative Ergebnis des Konzerns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, EBITDA nach IFRS, ist von 3,0 Mio. Euro auf 3,8 Mio. Euro angestiegen. Diese Verbesserung wird noch deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass das Vorjahresergebnis durch einen einmaligen Ertrag aus der Veräußerung eines verbundenen Unternehmens in Höhe von ca. 2,4 Mio. Euro positiv beeinflusst war. Ursachen für die Ergebnissteigerung sind gestiegene Software-Lizenzumsätze sowie die Effizienzsteigerung in der Beratung.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verminderte sich dagegen auf –2,7 Mio. Euro (Vj. –1,9), das Ergebnis vor Steuern (EBT) auf –2,9 Mio. ? (Vj. –2,4). Die unterschiedliche Ergebnisentwicklung wurde vor allem durch eine Sonderabschreibung in Höhe von 3,1 Mio. Euro auf aktivierte Entwicklungsleistungen beeinflusst, die der Vorstand im Interesse einer vorsichtigen Bilanzpolitik beschlossen hat.
Ausblick
Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise gehen die Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und der Bundesregierung von einer deutlich negativen BIP-Entwicklung aus. Dieser gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird sich auch die IT-Branche nicht entziehen können. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und der hohen Unsicherheit, mit denen die Prognosen über den gesamtwirtschaftlichen Verlauf bisher behaftet sind, kann der Vorstand der SoftM AG keine verlässliche Aussage über den Verlauf des Wirtschaftsjahres 2009 treffen. Beim Konzernumsatz geht SoftM derzeit davon aus, dass dieser gegenüber dem Vorjahr rückläufig sein wird. Beim EBIT erwartet der Vorstand eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Zusammen mit der Konzernmutter Comarch S.A., die nach Übernahme der Aktienmehrheit mit anschließendem Pflichtangebot seit Februar 2009 gut 80 Prozent der SoftM-Aktien besitzt, setzt SoftM auf eine klare Wachstumsstrategie. So wird in Warschau ein zusätzliches Entwicklerteam für SoftM Semiramis aufgebaut, das bis Jahresende auf über 30 Personen wachsen soll. Durch dieses Nearshoring-Konzept, im Rahmen dessen auch das deutsche Entwicklerteam weiter ausgebaut wird, kann die Produktentwicklung der stark nachgefragten ERPII-Software deutlich beschleunigt werden.
Artikel vom 14.04.2009
Schlagwörter: ERP II, IT, Software
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