SoftTrend Studie ERP-Software 2011: Anbieter erweitern Systeme um analytische Funktionen und rüsten sich für den SaaS- und Mobileinsatz
Die Auswahl bzw. der Wechsel eines ERP-Systems ist für Unternehmen eine zukunftsweisende Entscheidung. Eine moderne Softwareinfrastruktur, die auf die im Unternehmen vorhandenen Prozesse abgestimmt ist und sich auch der Dynamik des Marktes flexibel anpassen lässt, kann heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Gerade die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass ressourcenintensive IT-Projekte in vielen Unternehmen trotz eines vorhandenen Bedarfs aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage nicht realisiert werden konnten. Einige Softwareanbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten seither vielfältige Möglichkeiten, eine neue Software „liquiditätsschonend“ einführen zu können. Softwaremietmodelle wie Software-as-a-Service (SaaS) mit flexiblen Laufzeiten und nutzungsabhängigen Kostenstrukturen (onDemand) werden verstärkt angeboten, so dass Softwareeinführungen ohne die hohen einmaligen Investitionskosten zu Beginn der Projektes möglich werden. So werden SaaS-Angebote nicht nur für kleine Unternehmen interessant, die keine teure IT-Infrastruktur aufbauen und unterhalten können.
Anbieter machen mobil
Mittlerweile ist mit 91% ein Großteil der untersuchten ERP-Lösungen grundsätzlich webfähig. Das bedeutet, dass auf die Lösung zumindest teilweise auch über einen Web-Client zugegriffen werden kann. Client-Server-basiert sind 81%, regelrecht webbasiert sind hingegen nur wenige. Solche Systeme sind zu 100% über das Web ohne Zusatzinstallationen nutzbar. Ein vollwertiger uneingeschränkter Zugriff über den Browser ist möglich.
Heutige Endgeräte erlauben schnelle drahtlose Internetverbindungen, die ein effektives Arbeiten auch mobil ermöglichen. Während neue Mobile-Browser viele Funktionalitäten ihrer „großen Brüder“ abdecken und manche Lösungen, die einen Browser statt eines Clients benötigen, somit automatisch auch auf vielen Mobilgeräten nutzbar werden, setzt die „abgespeckte“ Hardware von Handhelds, PDAs und Mobiltelefonen in vielen Fällen doch spezielle angepasste Clients oder angepasste Browser voraus. Diese Vorbereitung der ERP-Software auf die unterschiedlichen mobilen Betriebssysteme stellt für Entwickler gegenwärtig noch einen gewissen Aufwand dar. Dennoch unterstützen bereits heute 58% der untersuchten Lösungen Windows mobile. Mobile Betriebssysteme wie Mac OS X (30%), Mobile Linux (28%) oder Google Android (16%) werden noch nicht in der Breite unterstützt.
Business Intelligence bereits häufiger integriert als CRM
Die Geschäftsanalytik wird heute bereits in den meisten angebotenen ERP-Systemen mitgeliefert. Gut 95% verfügen über ein integriertes Controlling oder ein Management Informationssystem (MIS). Ca. 91% der Lösungen verfügen über ein eigenes oder ein OEM Business Intelligence Modul, während 88% der Systeme ein CRM Modul (analytisches, strategisches und/oder kollaboratives CRM) mitbringen. Anwenderunternehmen sollten beim Einsatz analytischer Systeme darauf achten, dass die einzelnen Applikationsfamilien innerhalb der Suite (ERP, CRM, BI etc.) tief integriert und miteinander verzahnt sind. Wichtige Voraussetzung für die zielgerichtete Analyse der Unternehmensdaten ist dabei eine einheitliche Struktur der Stamm- und Transaktionsdaten. Neuere Werkzeuge - so genannte Master Data Management Systeme - verwalten und optimieren die eigenen Daten aus unterschiedlichen Systemen und Schichten für die Nutzung und Weiterverwendung in den Operativsystemen. In der Produktion beispielsweise kann eine mangelhafte Datenqualität teuer werden, denn darauf basieren Fertigungsplanung, Produktion, Kalkulation, Einkauf und Logistik. Gerade die schlechte Datenqualität wird großflächigen Umfragen zufolge von der Mehrheit der Anwender in diesem Zusammenhang beklagt. Die Lösung sollte dabei nicht nur eine reaktive Aufarbeitung von Datenmaterial ermöglichen, sondern auch Instrumente zur proaktiven Gestaltung von kaufmännisch relevanten Prozessen liefern. Denn allein die Erkenntnis betriebswirtschaftlicher Potenziale reicht nicht aus, um diese effektiv zu aktivieren.
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Artikel vom 10.11.2010
Schlagwörter: Studien, Software, Software as a Service (SaaS), Mobile Datenerfassung (MDE), ERP
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