Unabhängiges Beratungshaus stellt sich neu auf: CPL will mit ERPII im Großhandel angreifen
Die Zeiten sind hart, die Trends noch unklar auch für die unabhängigen ERP-Beratungshäuser. Reichen den Kunden noch spezialisierte oder modernisierte Traditions-ERPs, nehmen sie neue Modelle der großen Hersteller - oder wagen sie sich an ein unabhängig entwickeltes ERPII? Soll man die eigenen Lösungen erneuern, sich mit anderen Anbietern zusammentun oder Vertriebspartner werden? Die Hamburger CPL GmbH, IBM-Spezialist und seit über 25 Jahren mit eigenen ERP-Produkten für Großhändler am Markt, hat sich entschieden: CPL bietet künftig auch die SOA-basierte ERPII-Lösung der Essener e.bootis ag an. Geschäftsführer Dr. Volker Puke erklärt, warum und wie.
Allein auf die eigene Lösung wollte der CPL-Chef nicht mehr setzen. ”Es ist ja nicht zu übersehen, dass zunehmend typische ERPII-Eigenschaften wie unkomplizierte Vernetzbarkeit und Anpassbarkeit und niedrige IT-Kosten nachgefragt werden - auch wenn in der aktuellen Krise viele Unternehmer noch zurückhaltend mit Investitionen sind. Wir kamen mitunter schon deshalb nicht zum Zuge, weil unsere Lösung nicht prinzipiell plattformunabhängig war.“
Lange setzte sich das CPL-Team mit dem Für und Wider einzelner Konzepte auseinander. ”Es gab für uns drei Möglichkeiten: Eine Modernisierung oder Neuentwicklung unserer Software oder eine langfristige Partnerschaft“, erläutert Dr. Puke. Zunächst setzte man auf Software-Modernisierung: ”Mit Hilfe marktgängiger Instrumente haben wir die Modernisierung exemplarisch getestet. Die Oberfläche der Lösung sah zunächst auch vielversprechend aus und konnte mit anderen modernen Lösungen durchaus mithalten.“ Doch das Ergebnis entsprach letztlich weder den eigenen Vorstellungen noch den Anforderungen der Kunden hinsichtlich Releasefähigkeit, Wartbarkeit und Flexibilität. ”Diese Option bot schlichtweg nicht die notwendige Qualität“, stellt Puke mit hanseatischer Nüchternheit fest.
Eine komplette Neuentwicklung der vorhandenen Lösung wurde ebenfalls verworfen. ”Das wäre zu teuer geworden. Die Entwicklung zur Marktreife dauert sehr lange und ist mit einem hohen Entwicklungsrisiko verbunden.“ Die Suche nach einem strategischen Partner, der bereits über eine moderne und gut positionierte Lösung verfügt, bot somit langfristig den größten Charme.
Der Weg zum richtigen Partner führte über einen Auswahlprozess, der sich über mehr als ein Jahr bis 2009 erstreckte. Technische wie fachliche Keymitarbeiter von CPL wurden dabei eingebunden, denn: ”Eine Partnerschaft ist nur erfolgreich, wenn sie auch nach innen gelebt und gemanagt werden“, ist der Geschäftsführer überzeugt. Zunächst machte man sich Gedanken darüber, welche Kriterien der zukünftige Partner erfüllen muss. Viele unterschiedliche Partnermodelle wurden erwogen – mit kleinen spezialisierten Systemhäusern mit Nischenstellung, breit aufgestellten Mittelstandsbetrieben, großen, internationalen Häusern mit umfassender Infrastruktur oder mit ausländischen Software-Herstellern, die auf dem deutschen Markt Fuß fassen wollen. Es folgten viele Gespräche und schließlich eine ”Shortlist“.
Grundsätzlich sei man auf viel Offen- und Aufgeschlossenheit bei den potentiellen Partnern gestoßen. ”Das war sehr erfreulich und hat den Prozess für uns natürlich vereinfacht“, so Volker Puke. Ihm ging es dabei aber nicht nur um das jeweilige ERP-Produkt, sondern auch um Interessenabwägung und Harmonie: ”Menschen müssen wie Zahnräder ineinandergreifen. Darum ist eine gemeinsame Sprache und Philosophie von großer Bedeutung. Unser Partner sollte hinsichtlich Profil, Background, Firmenkultur und Marktstellung zu uns passen, und beide Seiten sollten auch gleichermaßen voneinander profitieren.“
CPL konnte Stärken im IBM-Umfeld anbieten, vor allem im Bereich i-series und System-x. Die Advanced-Business Partnerschaft mit IBM sollte auch weiter bestehen, um weiterhin Services wie Hosting und Lösungen im Bereich Hochverfügbarkeit, Virtualisierung, etc. anzubieten. Außerdem will CPL neben dem Neugeschäft auch die eigene Software noch viele Jahre weiterentwickeln, um den bisherigen Kunden eine langfristige Perspektive zu gewähren.
Bedingung war zudem, dass die Software des potentiellen Partners die Anforderungen des Zielmarktes von CPL - der Großhandel – abdecken sollte. ”Handel ist ja heute weit mehr als nur Kaufen, Lagern und Verkaufen. Dazu gehören oft auch vielschichtige Dienstleistungsprozesse wie Fertigung, Montage, Veredelung oder Logistik. Der Großhandel hat oft komplexe Lieferketten, die gemeinsam gekoppelt werden müssen - das bringt hohe Anforderungen an Offenheit, Vernetzbarkeit und Modifizierbarkeit mit sich.“ Dafür brauche man eine sehr flexible Lösung, die die dynamischen Entwicklungen des Marktes nachhaltig und zukunftssicher unterstützen könne.
Die Wahl fiel schließlich auf die Essener e.bootis ag und deren SOA-basierte, webfähige und plattformneutrale ERPII-Komplettsoftware. ”e.bootis brachte zum einen die gewünschten Handels-Funktionalitäten schon mit und hat darüber hinaus auch im Bereich PPS große Stärken. Damit können wir auch für den Großhandel ungewöhnliche Prozesse, wie Eigenfertigungsanteile etc., abbilden, ohne an Releasefähigkeit einzubüßen.“ Das neu entwickelte e.bootis ERP habe in nur vier Jahren zudem schon beachtliche Erfolge erzielt. Gemeinsam ist beiden Unternehmen die langjährige Markterfahrung: Auch die Essener haben umfassendes Knowhow aus 25-jähriger Entwicklungs- und Projekttätigkeit.
Symbol für das Gleichgewicht beider Partner wurde das gemeinsame ”ERP Competence Center Nord“ in Hamburg, das anstelle eines simplen regionalen e.bootis-Vertriebsbüros gegründet wurde. Mitarbeiter von CPL und e.bootis treten dort gemeinsam als ERP-Dienstleister für die norddeutschen Interessenten und Kunden auf.
Mit der modernen e.bootis-Lösung, der langjährigen ERP-Projekterfahrung und dem Großhandels-Knowhow beider Häuser will CPL jetzt angreifen: ”Wir wollen das beste Software-Produkt mit der besten Beratung in diesem Segment zu vernünftigen Konditionen anbieten. Durch die neue Partnerschaft erreichen wir ein deutlich höheres Innovations- und Wachstumstempo“, so Dr. Puke selbstbewusst. ”Wir rechnen uns jetzt weitaus bessere Chancen aus.?
CPL Unternehmensberatung für Organisation und Datenverarbeitung GmbH, Hamburg
CPL ist ein unabhängiges Software-Beratungsunternehmen, das seit 25 Jahren mit umfangreichen, modular aufgebauten Softwarelösungen für die Bereiche Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung erfolgreich ist. Kunden sind überwiegend nationale und internationale Großhandelsunternehmen. Ergänzend bietet CPL auch passende Hardwarelösungen und alle notwendigen Dienstleistungen für beide Bereiche an. Um dem Anspruch ”IT aus einer Hand“ gerecht zu werden, hat sich CPL in den letzten Jahren stärker für Lösungen auch anderer Anbieter geöffnet und ein ständig wachsendes Netzwerk von Partnerfirmen aufgebaut.
Weitere Informationen: www.ebootis.de; www.cplgmbh.com
Artikel vom 27.07.2009
Schlagwörter: ERP, ERP II, IT, Logistik, PPS, SOA, Software
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