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7 Thesen zum Einsatz von KI im Großhandel

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Wirtschaft – und der Großhandel macht da keine Ausnahme. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass KI ein praktisches Werkzeug ist, um Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und den Kundenservice zu verbessern.

Angesichts dieser Entwicklung war es nur logisch, dass das Thema KI auch auf den diesjährigen GWS-Branchentagen eine zentrale Rolle spielte, die vom 17. bis 20. Juni 2024 in Münster stattfanden.

Die große KI-Diskussionsrunde bei unseren Branchentagen

Unter dem Motto „Wo ergibt KI im Großhandel wirklich Sinn?“ haben wir bei unseren Branchentagen gleich zweimal Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu einer großen Diskussionsrunde eingeladen, um das Potenzial der KI auszuloten und praktische Anwendungsfälle zu diskutieren.

Moderiert von Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer der IFH Köln, brachten Teilnehmende wie Julia Häuser, Geschäftsführerin der Eisen Fischer GmbH, Achim Scheuß, Leiter der Entwicklungsabteilung der GWS, Christian Mainka von Microsoft und Aaron Schaarschmidt von der shopware AG ihre vielfältigen Perspektiven ein.

Aus ihrer lebhaften Diskussion kristallisierten sich sieben zentrale Thesen heraus, die für jedes Unternehmen im Großhandel von Bedeutung sind:

These 1: K.I. ist O.K.

In vielen Köpfen herrscht immer noch die Vorstellung, der Einsatz von KI könnte eine Form des „Schummelns“ sein – ganz so, als würde man in der Mathematik-Klassenarbeit zum Taschenrechner greifen. Hier ist Aufklärungsarbeit notwendig. Der Einsatz von KI-Tools ist jedoch kein Betrug. KI ist lediglich ein weiteres Hilfsmittel, dessen man sich bedienen kann und auch sollte, um die Arbeit noch effizienter anzugehen.

These 2: Use Cases, Use Cases, Use Cases!

Der Erfolg der KI hängt maßgeblich von ihrer Anwendung in realen, gut definierten Szenarien ab. Es ist nicht genug, KI zu implementieren und auf das Beste zu hoffen. Stattdessen müssen spezifische, auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnittene Anwendungsfälle entwickelt werden. Speziell IT-Dienstleister sind hier gefordert, relevante Use Cases zu entwickeln und in ihre Systeme zu integrieren, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen – am besten unter Mitwirkung der Kunden.

These 3: Alle Ebenen müssen involviert werden

Die Einführung von KI-Technologie sollte ein integrativer Prozess sein, der alle Ebenen des Unternehmens miteinbezieht. Von der Geschäftsführung bis zum Sachbearbeiter – jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin hat unterschiedliche Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen, um die Technologie optimal zu nutzen und den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

Allerdings sollte die Geschäftsführung mit gutem Beispiel voran gehen und KI selbst aktiv einsetzen und den Mitarbeitenden auch über eigene Erfahrungen und vielleicht auch Herausforderungen berichten – denn nur so schafft man Akzeptanz für die neue Technologie.

These 4: Klare Spielregeln statt Wilder Westen

Ein geordneter Rahmen für den Einsatz von KI schafft Vertrauen. Durch festgelegte Richtlinien und klare Zuständigkeiten können Mitarbeiter die Technologie ohne weitere Bedenken nutzen. Dies fördert nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die kreative Anwendung von KI im Arbeitsalltag. Paradoxerweise können sogar restriktive Regelungen mehr Freiraum schaffen, da auch sie Unsicherheiten eliminieren.

These 5: K.I. wird zur Normalität

Künstliche Intelligenz ist auf einem rasanten Vormarsch und wird bald so alltäglich sein wie das Internet oder Smartphones. Diese Entwicklung erfordert ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir über Technologie im Arbeitskontext sprechen und nachdenken. Unternehmen müssen sich auf diese Veränderung einstellen und KI als integralen Bestandteil ihrer digitalen Strategie begreifen. Die Vorstellung, dass KI ein spezielles, abgrenzbares Thema bleibt, wird sich schnell überleben.

These 6: Do or die

KI ist gekommen, um zu bleiben. Wie schon bei der Digitalisierung gilt: Niemand kann sich erlauben, sich nicht mit ihr auseinanderzusetzen. Proaktives Handeln ist gefragt. Unternehmen müssen KI nicht nur als Möglichkeit, sondern als Notwendigkeit begreifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der sichere Umgang mit KI wird zum essenziellen Skill – so wie Kenntnisse in Microsoft Office.

These 7: KI ist ein zusätzliches Werkzeug, kein Ersatz

Beim Einsatz von KI ist es wichtig, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen, insbesondere die Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. KI sollte als Assistent gesehen werden, der die Arbeit erleichtert, nicht als Automatisierung, die den Menschen überflüssig macht. Es geht darum, die Arbeit zu bereichern, nicht sie zu ersetzen. Dieser Grundgedanke muss immer im Mittelpunkt stehen und auch deutlich kommuniziert werden. Anderenfalls werden sich Mitarbeitende nicht auf Künstliche Intelligenz einlassen.

Durchweg spannende Erkenntnisse

Diese intensive Auseinandersetzung mit dem Thema KI hat einmal mehr bewiesen, wie fruchtbar der Austausch zwischen Fachleuten und Anwendern sein kann – und dass der Weg der digitalen Transformation im Großhandel durch gemeinsame Anstrengungen am besten zu bewältigen ist.

Weitere Informationen zur GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH

Artikel vom 05.09.2024

Schlagwörter: Künstliche Intelligenz, Groß- und Einzelhandel